SSV-BS 17070
21.04.1986 – 26.03.1998
HD-C, ED-0
PRÜFUNGEN
BH, AD, SchH 3, IPO 3, FH, FH 3 (ÖPO),
GH 1 (ÖPO), RH Trümmer und Fläche
Noch am selben Tag, an dem ich Basil einschläfern musste, telefonierte ich mit Frau Hoffmann in Biberach. Ich wollte so schnell wie möglich einen neuen Hund und hoffte, dass ihr Rüde „Janis vom Bärnerhof“ eventuell in letzter Zeit eine Hündin gedeckt hätte. Nach längerem „inquisitionsähnlichen“ Gespräch stellte sich heraus, dass sie selbst noch einen Rüdenwelpen aus dem letzten Wurf zu vergeben hatte. So kam ich zu meinem Jonathan.
Dieser Hund war ein Meilenstein in meinem Leben. Er war bereits 11 Wochen alt, als ich ihn endlich abholen durfte – schier endlos scheinende 10 Tag nach Basils Tod. Von der ersten Sekunde an wusste ich, dass er ein völlig anderer Hund als sein Vorgänger war. Langbeinig und unglaublich lebhaft raste er mit seiner Schwester Hananja an mir vorbei, als ich klingelte. Die Frage, ob er mir denn gefiele konnte ich in diesem Augenblick gar nicht beantworten, denn beide Hunde waren blitzschnell durch die Hecke und aus meinem Blickfeld verschwunden. Abgesehen davon, hätte zu diesem Zeitpunkt der Hund auch grünkariert sein können, wenn ich ihn nur bekommen hätte. So nahm ich hochbeglückt das „Männlein“ (wie Frau Hoffmann ihn nannte) mit nach Hannover. Jonathan war einer der selbstsichersten Hunde, die ich je kennenlernen durfte. Das war auch sofort der Neufundländerin meiner Studienfreundin Sabine klar. Nike war eher vorsichtig, hatte sich stets gerne am Basil orientiert und war augenblicklich bereit, dem ein Jahr jüngeren Jonathan künftig und ein ganzes Hundeleben lang in brenzligen Situationen den Vortritt zu lassen.
Und der kannte keine Ängste. Nachdem am Ende seines ersten Lebensjahres auch das von mir gefürchtete Röntgen ein ordentliches Ergebnis gebracht hatte (HD-L und ED-frei), stürzten wir uns mit ganzer Kraft in die Hundeausbildung. Jonathan war ein Naturtalent in allen Bereichen der Nasenarbeit und arbeitete zudem begeistert im Schutzdienst. Obwohl ich völliger Neuling auf diesem Gebiet war und viele Fehler machte, legte er in kürzester Zeit alle nur erdenklichen Prüfungen im Sportbereich und etliche Male die Rettungshundeprüfung ab. Viele Jahre habe ich ihn im In- und Ausland auf Prüfungen und bei Rettungshundeeinsätzen geführt und bin heute noch fasziniert von den Leistungen, zu denen dieser große und schwere Rüde im Stande war (er wog 55 kg und war fast 70 cm hoch).
Jonathan habe ich wegen seiner leichten HD nicht zur Körung vorgestellt – aus heutiger Sicht vielleicht ein Fehler, denn er wurde fast 12 Jahre alt.